Meldung vom 10.09.2025
Mercedes-Benz ist bereit für die umfangreichste Produktoffensive in seiner Geschichte und plant in den kommenden drei Jahren die Produktion von mehr als 40 Fahrzeugen in seinem Netzwerk auf drei Kontinenten. Mit „Next Level Production“ nutzt Mercedes-Benz Digitalisierung und Automatisierung als Schlüsselkompetenzen für die Produktion der Zukunft und richtet damit sein globales Produktionsnetzwerk auf die Fertigung der neuen Modelle flexibler, effizienter und nachhaltiger aus.
Den Auftakt der Produktoffensive machen die Standorte Bremen und Kecskemét mit dem neuen GLC (vorläufige Angaben: Energieverbrauch kombiniert: 14,9-18,8 kWh/100 km | CO₂-Emissionen kombiniert: 0 g/km | CO₂-Klasse: A)
[1] und der künftigen C-Klasse mit EQ Technologie. Der Produktionsstart des GLC, dem ersten Core-Modell auf Basis der MB.EA-Architektur, ist für das erste Quartal 2026 geplant. Die C-Klasse mit EQ Technologie startet im zweiten Quartal. Der neue elektrische GLC wird flexibel auf einer Linie mit dem Mercedes-Benz EQE und dem GLC mit Verbrennungsmotor sowie mit Hybridantrieb produziert. Gemäß der Local-for-Local-Strategie wird zu einem späteren Zeitpunkt die Produktion der Lang-Versionen für den chinesischen Markt im Werk Peking anlaufen.
Die damit verbundenen umfangreichen Neubau- und Umbaumaßnahmen in den Aufbauwerken konnten dank der virtuellen Inbetriebnahme durch digitale Zwillinge zügig und kosteneffizient umgesetzt werden, ohne den laufenden Betrieb über längere Zeiträume unterbrechen zu müssen. Dank des weiterentwickelten Produktions-Ökosystems MO360 können die Standorte neue KI-Applikationen anwenden, um die Fahrzeug-Fertigung weiter zu optimieren, während die Produktion von Verbrennungs-, Hybrid- und Elektro-Antrieben auf derselben Linie beibehalten wird.
„Next Level Production hat die Flexibilität, Effizienz und Resilienz des globalen Produktionsnetzwerks signifikant erhöht. Mit dem umfangreichen Umbau unserer Fahrzeugwerke haben wir erfolgreich die Weichen für das künftige Produktionsportfolio im Core- und Top-End-Segment gestellt. Die Werke Bremen und Kecskemét machen hierbei den Anfang. Dass das Werk Bremen mit dem vollelektrischen GLC das erste Core-Modell der neuen Architektur produziert, ist auch ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland.“
Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion, Qualität und Supply Chain Management
Produktoffensive beginnt in europäischen Werken
Im Rahmen des Mercedes-Benz Business Plans investierte das Unternehmen mehr als zwei Milliarden Euro in seine europäischen Aufbauwerke. Diese Standorte tragen mit ihrer Fertigungskompetenz und konsequenten Digitalisierung maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung der globalen Produktionsstrategie bei. Nach dem erfolgreichen Hochlauf des elektrischen CLA, dem ersten Modell auf Basis der Mercedes Modular Architecture (MMA), im Werk Rastatt, setzt das Unternehmen nun seine angekündigte Produktoffensive mit Modellen aus dem Core- und Top-End-Segment konsequent fort. Parallel zum elektrischen Mercedes-Benz GLC in Bremen und der C-Klasse in Kecskemét bereitet sich der Standort Sindelfingen auf die Fertigung der neuen elektrischen Mercedes-AMG Modelle vor, die sich bereits heute in ihrer Testphase befinden. Bremen und Sindelfingen fungieren dabei weiterhin als Leadwerke für die Modelle des Core- und Top-End-Segments. Damit bekräftigt Mercedes-Benz den Industriestandort Deutschland in seiner Schlüsselrolle innerhalb der globalen Produktionsstrategie.
Die Produktionskosten werden zwischen 2024 und 2027 um zehn Prozent sinken, was durch eine Reihe von Maßnahmen erreicht wird - darunter durch eine höhere Effizienz in der Produktion und Logistik dank Digitalisierung sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und digitalen Zwillingen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Zudem wird der Low-Cost-Country-Anteil bis 2027 von 15 auf 30 Prozent erhöht.
Erhöhte Resilienz in der Wertschöpfung - Flexibilität und Intelligenz der Produktionsprozesse
Die angekündigten Modelle im Core- und Top-End-Segment werden sukzessive im globalen Produktionsnetzwerk industrialisiert. Ermöglicht wird dies durch die vollständige Integration der Werke in das Produktions-Ökosystem MO360 und durch die Vernetzung über die MO360 Data Platform. Zudem sind sie konsequent auf die cloudbasierten Produktionstechnologien von MB.OS ausgerichtet. Der hohe Digitalisierungsgrad und der Einsatz von digitalen Zwillingen bilden die Grundlage für standardisierte, skalierbare und gleichzeitig flexible Produktionsabläufe im gesamten Netzwerk.
Weiterhin plant Mercedes-Benz in den nächsten Jahren innerhalb der Kooperation mit Apptronik einen umfangreichen Einsatz von humanoiden Robotern in der Produktion, speziell in den Intralogistik-Bereichen. Sowohl die MO360-Applikationen als auch MB.OS werden mit Künstlicher Intelligenz kontinuierlich weiterentwickelt. Dieser innovative Ansatz ermöglicht eine nahtlose Integration der neuen Modelle in die bestehende Serienproduktion sowie einen stabilen Hochlauf. Die hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichen es zugleich, schnell und effektiv auf neue geopolitische Herausforderungen reagieren zu können.
„Mit MMA hat Mercedes-Benz den ersten Schritt in eine Ära der software-definierten Fahrzeuge gemacht. Mit MB.EA folgt eine noch konsequentere Umsetzung der intelligenten Modularisierung von Technologien innerhalb des gesamten Mercedes-Benz Portfolios. Dies erfordert auch eine höhere Intelligenz und Flexibilität in der Produktion.“
Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion, Qualität und Supply Chain Management
Nachhaltigkeit in der Next Level Production
Die Produktion spielt in der nachhaltigen Unternehmensstrategie von Mercedes-Benz eine wichtige Rolle. Ein Fokus liegt dabei auf der Energieversorgung des Netzwerks: Seit 2022 sind die eigenen Fahrzeugproduktionsstandorte von Mercedes-Benz bilanziell CO₂-neutral
[2] und bis 2030 ist vorgesehen, mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs in der Produktion durch erneuerbare Energien zu decken. Dies wird unter anderem durch den Ausbau von Solar- und Windenergie an eigenen Standorten und durch den Abschluss entsprechender Stromabnahmeverträge erreicht. Die geplanten Projekte zu einem On-Shore-Windpark im norddeutschen Papenburg
[3] und einem Off-Shore-Windpark in der Ostsee
[4] kommen gut voran. Die notwendigen behördlichen Zustimmungen wurden erteilt und der Aufbau der Windkraftanlagen kann nun beginnen. Das Ziel für alle Mercedes-Benz Produktionsstätten weltweit ist es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu arbeiten.
Next Level Production signalisiert: Wir sind bereit für die kommende Modelloffensive
Das neu ausgerichtete Core- und Top-End-Segment bildet das Rückgrat der umfangreichsten Produktoffensive in der Automobilgeschichte von Mercedes-Benz. In den kommenden drei Jahren werden mehr als 40 Fahrzeuge innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks anlaufen. Mit Next Level Production signalisiert Mercedes-Benz, dass die Weichen für die Produktoffensive gestellt sind: intelligent, flexibel, effizient, digital, nachhaltig und resilient. Das Produktionsnetzwerk ist dazu antriebsflexibel aufgestellt. Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche der Mercedes-Benz Kundinnen und Kunden.
Praxisnahe Erprobung
Nach der Ankündigung der Straßentests im Februar war die Testfahrt von Stuttgart nach Malmö Teil eines umfassenden Validierungsprogramms zur Festkörperbatterietechnologie bei Mercedes-Benz. Neben digitalen Absicherungen und Tests in hochmodernen Anlagen am Entwicklungscampus in Stuttgart-Untertürkheim und Sindelfingen wird das Fahrzeug und die Batterie gezielt unter Alltagsbedingungen auf der Straße erprobt. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Gesamtfahrzeugs in unterschiedlichen Klimazonen und Routenprofilen zu bewerten und den Weg zur Serienreife zu beschleunigen. Die aktuelle Fahrt nach Malmö ergänzt diese Erprobung nun um ein reales Langstreckenszenario.
Die Route führte über die Autobahnen A7 und E20 durch Deutschland und Dänemark bis nach Malmö in Schweden. Die optimale Route für das Navigationssystem wurde mit Electric Intelligence unter Berücksichtigung von Topografie, Verkehrslage, Umgebungstemperatur, Energiebedarf für Heizung und Kühlung sowie ohne Nutzung von Fähren kalkuliert.
„Die Festkörperbatterie ist ein echter Gamechanger für die Elektromobilität. Mit der erfolgreichen Langstreckenfahrt des EQS zeigen wir, dass diese Technologie nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße überzeugt. Unser Ziel ist es, Innovationen wie diese bis zum Ende der Dekade in die Serienproduktion zu bringen und unseren Kunden ein neues Maß an Reichweite und Komfort zu bieten.“
Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes‑Benz Group AG. Chief Technology Officer, Entwicklung und Einkauf
Technologischer Hintergrund
Die Entwicklung des Festkörper-Batterie-Systems erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Mercedes-AMG High Performance Powertrains (HPP), dem Formel-1-Technologiezentrum der Mercedes-Benz Group in Brixworth, UK. Die im Fahrzeug eingesetzten Lithium-Metall-Zellen stammen vom US-amerikanischen Zellhersteller Factorial Energy und basieren auf der FEST®-Technologie (Factorial Electrolyte System Technology).
Um die Zellen während der für diese Technologie typischen Volumenänderungen zu unterstützen und gleichzeitig den notwendigen Anpressdruck auf die Zellen zu gewährleisten, ist die Festkörperbatterie mit pneumatischen Aktuatoren ausgestattet. Die Aktuatoren reagieren auf die die Änderung des Zellvolumens während des Ladens und Entladens und stellen so die einwandfreie Funktion der Batterie dauerhaft sicher. Der nutzbare Energieinhalt der Batterie konnte um 25% gesteigert werden, dabei ist das Gewicht und die Größe der Batterie vergleichbar zu der Standard-Batterie eines EQS. Weitere Gewichts- und Energieeffizienz wird durch eine passive Luftstrom-Batteriekühlung erreicht.
Die Mercedes-Benz Österreich GmbH
Die Mercedes-Benz Österreich GmbH ist eine 100-Prozent-Tochter der Mercedes-Benz AG. Der Sitz des Unternehmens ist in Eugendorf. Mercedes-Benz Österreich ist Generalimporteur der eingetragenen Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG und Mercedes-Maybach. Das Unternehmen koordiniert mit rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Vertriebs-, Marketing-, Service- und Presseaktivitäten in Österreich. Der Vertrieb erfolgt über das autorisierte Handelspartnernetz und die von den Agenten betriebenen Betriebsstandorte. Die Servicearbeiten werden von den autorisierten Werkstätten durchgeführt. Im Jahr 2024 wurden in Österreich 10.804 Mercedes-Benz PKW (inkl. V-Klasse) und 5.950 Transporter (exkl. V-Klasse) zugelassen.
[1] Die Angaben sind vorläufig und wurden intern nach Maßgabe der Zertifizierungsmethode „WLTP-Prüfverfahren“ ermittelt. Es liegen bislang weder eine EG-Typgenehmigung noch eine Konformitätsbescheinigung mit amtlichen Werten vor. Abweichungen zwischen den Angaben und den amtlichen Werten sind möglich.
[2] Bilanziell CO
2-neutral bedeutet, dass nicht vermiedene oder reduzierte CO
2-Emissionen bei Mercedes-Benz durch zertifizierte Ausgleichsprojekte kompensiert werden.
[3] Power Purchase Agreement (PPA) mit UKA
[4] Power Purchase Agreement (PPA) mit Iberdrola